Der Master-Studiengang ist in vier Semester gegliedert.
1. Semester:
Modul 1:
- Geschichte der Medizin
- Epidemiologie, Prävention und Rehabilitation
- Medizinische Ethik
- Medizinische Terminologie
- Histologie und Pathologie
- Anatomie und Physiologie: Bewegung, Kreislauf, Blut und Abwehr
- Anatomie und Physiologie: Verdauung, Ausscheidung und Geschlechtsorgane
- Anatomie und Physiologie: Sinnesorgane, Nerven, Haut und endokrines System
- Medizin in besonderen Lebensabschnittsphasen
- Rechts- und Berufskunde sowie Fachgebiete der Medizin
Modul 2:
- Allgemeine Symptome und erste diagnostische Schritte
- Labor- und Funktionsdiagnostik
- Bildgebende Verfahren
- Genetik und Gentests
- Krankheitsspezifische Diagnostik anhand von Symptomen
- Operative Therapieverfahren im Überblick
- Konservative Therapieverfahren im Überblick
- Arbeits- und Umweltmedizin
- Notfall- und Intensivmedizin
- Alternativmedizin
2. Semester:
Modul 3:
- Aufbau des Moduls und die Klassifikation von Krankheiten
- Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes
- Erkrankungen der Haut und der Unterhaut
- Erkrankungen der Augen und Ohren
- Erkrankungen von Nase, Rachen und Kehlkopf
- Erkrankungen der Lunge und der Atemwege
- Erkrankungen von Speiseröhre, Magen und Darm
- Erkrankungen von Leber, Galle und Pankreas
- Erkrankungen der Niere und Harnwege
- Erkrankungen der Geschlechtsorgane
Modul 4:
- Erkrankungen des Herzens
- Erkrankungen der Arterien
- Erkrankungen der Venen und Kreislaufregulation
- Erkrankungen des Bluts und der blutbildenden Organe
- Erkrankungen des Lymphsystems
- Infektionskrankheiten
- Erkrankungen der Hormone und des Hormonsteuerungssystems
- Stoffwechselerkrankungen und Störungen der Homöostase
- Erkrankungen des Nervensystems
- Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen
3. Semester:
Modul 5:
- Pharmakologie und Toxikologie – ein Überblick
- Pharmakologie und -therapie des Nervensystems
- Pharmakotherapie der Psyche, des Schlafs und während der Anästhesie
- Pharmakotherapie maligner Tumore, von Infektionskrankheiten und Immunmodulation
- Pharmakologie und -therapie von Stoffwechselungleichgewichten
- Pharmakologie und -therapie des Bluts, des Herzens und der Gefäße
- Pharmakologie und -therapie der Lunge und Atemwege
- Pharmakologie und -therapie des Gastrointestinaltrakts
- Pharmakologie und -therapie der Nieren und Harnwege sowie der Kreislaufregulation
- Pharmakologie und -therapie des endokrinen Systems und weiterer Hormone
Modul 6:
- Evidenzbasierte Medizin
- Medizinische Prozesse: Von der Evidenz zum Patienten
- Medizinisches Qualitätsmanagement
- Medizinisches Risikomanagement
- Human Factors und Patientensicherheit
- Organisation, Personal und Führung
- Kommunikation und Kooperation der Berufsgruppen
- Krankenhausinformationssysteme
- Leistungssteuerung im Krankenhaus
- Patientenorientierung neu definiert
4. Semester:
Erstellen der Masterarbeit: ausführliche Auseinandersetzung mit einem medizinischen Thema
Der (ökonomische, technische oder juristische) Manager im Gesundheitswesen, der tagtäglich mittelbar mit medizinischen Dienstleistungen und unmittelbar mit Medizinern zu tun hat, mag drei primäre Erwartungen an die Teilnahme am Fernstudiengang hegen:
- Kompensation des vorgenannten sprachlichen Verständnisdefizits,
- Überblick über diagnostische Methoden,
- Einblick in Therapieoptionen.
Durch diese Erkenntnisse würde der Gesundheitsmanager in die Lage versetzt, Forderungen der Mediziner in der von ihm gemanagten Einrichtung kompetenter zu begegnen und Kennzahlen der medizinischen Dienstleistungserbringung in Bezug auf ihr Optimierungspotenzial bewerten zu können. Die tagtäglich durch die gegenwärtige Gesundheitspolitik unvermeidbare Abwägung zwischen wirtschaftlicher Effizienz und medizinischer Effektivität mag ihm auf der Grundlage der vermittelten Kenntnisse auf differenziertere Weise gelingen. Demzufolge bestimmt der erwartete Aufbau dieses Verständnisses für Diagnostik und Therapie den Umfang der im Fernstudiengang zu vermittelnden Kenntnisse der Gesundheits- und Krankheitslehre.
Um einen Einblick in die diagnostischen Methoden zu gewinnen, ist es unerlässlich, durch die Vermittlung der Gesundheits- und Krankheitslehre ein grundlegendes Verständnis für die Entstehung und die Verschiedenartigkeit von Krankheiten herzustellen. Dabei kann es jedoch nicht Ziel sein, dass das Fernstudiengangmodul ein Gesundheitslexikon ersetzt. Die Studieninhalte sollen vielmehr dazu dienen, die Urteilsfähigkeit des Gesundheitsmanagers beispielsweise in Bezug auf den von den behandelnden Ärzten dokumentierten oder geforderten Aufwand an apparativer Diagnostik zu verbessern.
Bezogen auf die Behandlung eines Patienten ist in der Regel der therapeutische Aufwand weniger vorhersehbar als der diagnostische. Daraus ergibt sich auch eine stärkere finanzielle Unwägbarkeit auf Seiten der Therapie. Dem Gesundheitsmanager dient ein Einblick in die Behandlungsmethoden, um planerisch betriebswirtschaftlichen Aufwand abschätzen und Effektivität und Effizienz besser abwägen zu können. Die Detaillierung der Lehrinhalte kann jedoch – auch in Bezug auf die zeitlichen Rahmenbedingungen – nicht darauf angelegt sein, dem Fernstudiengangteilnehmer als Nachschlagewerk zur differenzierten Behandlung von Erkrankungen zu dienen oder als idealer Maßnahmenkatalog, anhand dessen er die von Ärzten durchgeführte Therapie quantitativ und qualitativ kontrollieren könnte.
Der Teilnehmer am Fernstudiengang „Master in Health and Medical Management (MHMM)“ ist jemand, der bereit ist, all diese Hürden zu überwinden und den Aufwand dieser berufsbegleitenden Weiterbildung auf sich zu nehmen, um seine beruflichen Interessen erfüllt zu bekommen. Grundsätzlich gelten für die Gestaltung und inhaltliche Aufbereitung der Lehrmaterialien für den MHMM-Fernstudiengang die gleichen formalen Anforderungen, die auch an jedes andere Lehrwerk und an jede wissenschaftliche Ausarbeitung gestellt werden. An dieser Stelle sollen einige Gestaltungsaspekte vorgestellt werden, die es der Zielgruppe – dem Gesundheitsmanager – erleichtern dürften, sich konkret den Lehrstoff – die Medizin – zu erschließen.
Oberstes Gebot bei der Ausgestaltung der Texte muss die sprachliche Verständlichkeit sein. Diese wird durch die vorrangige Verwendung deutscher Begriffe erreicht. Gerade beim ersten Kontakt mit einer fremden Materie ist es wichtig, dass der Lernende gewohnte bzw. im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Begriffe wiederfindet, anhand derer er nun weitere Informationen erhält. Grundsätzlich sollten alle Fachbegriffe möglichst allgemeinverständlich erläutert werden, um den Zugang zu der Flut an neuem Vokabular zu erleichtern. Dabei sind Hürden auf dem Weg zu einem sich bildenden Verständnis zu vermeiden, wie sie durch eine reine Aneinanderreihung von Fachbegriffen entstehen.
Relevant ist hier auch zu erwähnen, dass es in diesem Studiengang keinerlei praktische Übungen gibt. Bei einem grundständigen Medizinstudium ist es unerlässlich, dass man das Gelernte auch anwendet, sei es beim Sezieren einer Leiche, bei der mikroskopischen Untersuchung einer Probe, bei der körperlichen Untersuchung eines Probanden oder bei der tatsächlichen Behandlung einer kranken Person. All dieses wird es in unserem Studiengang, der als reiner Fernstudiengang konzipiert ist, nicht geben. Hier geht es tatsächlich nur um theoretisches Verständnis der Sachverhalte auf hohem Niveau.
Zielgruppe des Angebots des zu konzipierenden Fernstudiengangmoduls sind in erster Linie „Gesundheitsmanager“. Dieser Begriff wird hier sehr weit aufgefasst und umfasst nicht nur Wirtschaftswissenschaftler, sondern auch viele weitere Berufsgruppen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Allgemein werden hierunter die Mitarbeiter eines Betriebs im Gesundheitswesen verstanden, die auf der Grundlage einer akademischen, nicht-medizinischen Ausbildung Aufgaben innerhalb des Betriebs wahrnehmen, d. h. keine direkten patientenbezogenen Dienstleistungen erbringen. Demzufolge vermittelt der Studiengang Lehrinhalte, die in der Regel auf keinerlei unmittelbare medizinische Vorerfahrungen des Studiengangteilnehmers aufbauen können, obwohl natürlich jeder Mensch sich rudimentäre Kenntnisse der Medizin im Laufe seines Lebens schon angeeignet hat.
Die – auch zur Zulassung zum Fernstudiengang – vorausgesetzte akademische Erstausbildung sollte den teilnehmenden Gesundheitsmanager grundsätzlich dazu qualifizieren, auf einer gewissen Abstraktionsebene beschriebene Zusammenhänge, Beziehungen und Kausalitätsketten zu erfassen, so dass themenbezogene Erläuterungen keiner umfassenden Illustrationen und Hilfskonstrukte bedürfen. Der jeweilige Betrachtungshorizont des Gesundheitsmanagers wird geprägt von seinem Tätigkeitsfeld, das im Wesentlichen den folgenden Bereichen zugeordnet werden kann:
- Krankenhaus oder sonstige stationäre Einrichtungen,
- Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und sonstige ambulante Versorgungseinrichtungen,
- Krankenversicherung und Interessensverbände der Krankenversicherungen,
- Verbände der Leistungserbringer (z. B. KVn, Kammern),
- Pharmazeutische Industrie,
- Medizintechnische Industrie,
- Consultingunternehmen,
- Rechtsanwalts-, Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien,
- wissenschaftliche Institutionen.
- abgeschlossenes FH- oder Universitätsstudium aller Fachrichtungen (außer Medizin) mit mindestens acht Semestern Regelstudienzeit bzw. einer Leistung, die 240 ECTS-Punkten entspricht
- eine mindestens zweijährige qualifizierte Berufstätigkeit nach Abschluss des Studiums in privaten oder öffentlichen Unternehmen, Verbänden und Verwaltungen
- ein Motivationsschreiben (ca. 1-2 DIN A4-Seiten)
- Einsendearbeiten (eine je Semester) sowie internetgestützte MC-Fragen, unbenotet
- Klausuren (benotet, jede der drei Klausuren fließt zu 20 % in die Endnote mit ein)
- Masterarbeit (ca. 50 Seiten, Arbeitsaufwand ca. 450 Std., Ergebnis fließt zu 40 % in die Gesamtnote mit ein)